Südtirol Special Teil IV – Kaltern am See

Nach unserer ersten wunderbaren Nacht im Wanda in Kaltern am See strahlte uns am nächsten Morgen die Sonne entgegen. Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt hatten, war es an der Zeit, die Gegend zu erkunden. Nein, an diesem Tag war kein Wandern angesagt. Unsere Beine brauchten nach unserer Mammuttour auf der Seiser Alm eine kleine Pause. So sind wir gegen Mittag entspannt losgeschlendert. Verena vom Wanda hatte uns einen schönen Weg durch die Weinberge und Apfelplantagen empfohlen. Traumhaft! Und so schön ruhig. Es waren kaum Menschen unterwegs. So konnten wir die bezaubernde Natur rund um Kaltern am See vollends in uns aufsaugen.

Nach ca. 20 – 25 Minuten sind wir im Ortskern von Kaltern am See angekommen. Kaltern ist ein niedlicher kleiner Ort mit knapp 8000 Einwohnern. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen u.a. das Südtiroler Weinmuseum und die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt aus dem 18. Jahrhundert mit spätbarocker Ausführung. Im Zentrum des Ortskerns gelegen, kann man sie gar nicht verfehlen. Direkt am Marktplatz befindet sich auch die Eisdiele Innerhofer, in der ich mir erst mal ein Eis gegönnt habe. Waaaahnsinn, sooo lecker sage ich Euch! Falls ihr Kaltern mal einen Besuch abstatten solltet, dann müsst ihr euch dort ein Eis holen. Es gibt eine grandiose Auswahl an Eissorten, eine leckerer als die andere. Und natürlich wird das Creme- und Milcheis aus hochwertigen Rohstoffen hergestellt. Milch, Zucker, Sahne und Hühnereier bilden den Grundstoff. Heutzutage wird schon leider viel zu oft auf Fett anstatt Sahne zurückgegriffen. Ich habe mir angewöhnt, mich vorher zu informieren oder auch direkt zu fragen. Nein, Eis aus Fett hergestellt möchte ich nicht verspeisen.

Nach einem entspannten Nachmittag in Kaltern sind wir auf dem Rückweg ins Wanda wieder an den malerischen Weinbergen und Apfelplantagen vorbeispaziert. Diese Ruhe, kein Mensch weit und breit, tat der Seele richtig gut. Ich kann es nur immer und immer wieder sagen: „Urlaub in der Nebensaison macht am meisten Spaß“. Man kann die Natur vollends in sich aufsaugen, ohne dass Massen an Touristen neben einem stehen.

Angekommen im Wanda haben wir noch etwas relaxt und uns dann fürs Abendessen fertiggemacht. Verena vom Wanda hat uns das Restaurant Ritterhof empfohlen. Dort hatte sie schon vormittags für uns einen Tisch reserviert, da es trotz Nebensaison oft vorkommt, dass man spontan keinen Tisch mehr bekommt. Wir waren schon ganz gespannt, was uns erwarten würde. Die Einrichtung ist modern mit alten Elementen und auf das Wesentliche reduziert. In der Küche arbeitet ein junges Team sehr eingespielt um Chefkoch Roland Oberhofer. Da sich das Restaurant oberhalb des Weingutes Ritterhof befindet, wird eine reichliche Auswahl deren Weine auch Glasweise angeboten. Aber auch eine große Auswahl an Weinen der umliegenden Weingüter gibt es im Sortiment. Dabei hat das Restaurant Ritterhof die Auswahl der Weine den jeweiligen Winzern bzw. den Kellereien überlassen.

Die Karte las sich einfach bezaubernd! Ich konnte mich nur schwer entscheiden und habe dann letztendlich das 4-Gänge-Überraschungsmenu mit passender Weinbegleitung gewählt. Wow! Jeder Gang für sich war Genuss pur! Am meisten hat mich allerdings das Hauptgericht „Hirschrücken auf Selleriepüree mit Selleriescheiben, getrocknetem Sellerie und Preiselbeerjus“ umgehauen. Meine Oma hätte gesagt: „Es war ein Gedicht!“. Und ja, das war es auch. Genauso wie auch die Nachspeise „Kastanieneis mit Kastanienherzen, Krokant, Ganache und gehackten Walnüssen“. Meine Geschmacksnerven spielten verrückt und es fühlte sich an wie auf Wolke 7. Schon lange hatte ich nicht mehr so gut gegessen. Für mich ein Essen auf Sterneniveau! Hier hat Roland Oberhofer wirklich eine glanzvolle Leistung vollbracht. Ihm ist nicht nur die Verwendung von frischen Produkten wichtig, sondern auch dessen Herkunft und Haltung. So werden meistens regionale Produkte verwendet.

Auch sind die Speisen wunderschön auf großen Tellern angerichtet. Ihr wisst ja, bei mir isst das Auge immer mit. Kastanienherzen sind übrigens eine Spezialität aus Südtirol, die ich an diesem Abend zum ersten Mal gegessen habe. Kebo hat letztens dazu ein Rezept veröffentlicht. Das muss ich unbedingt mal ausprobieren, wenn wieder Maronenzeit ist. Fazit: Wenn man sich in oder um Kaltern herum befindet, ist ein Besuch im Restaurant Ritterhof ein absolutes MUSS! Wir hatten einen tollen Abend mit einer zuvorkommenden Bedienung und einem grandiosen Essen. Besser geht es kaum.

Am nächsten Morgen haben wir Kaltern wieder verlassen, um in der Nähe von Meran unsere nächste und leider auch letzte Unterkunft zu beziehen. Dazu erfahrt ihr mehr im nächsten Südtirol Special.

Nadine

Hier geht’s zum Südtirol Special Teil I.
Hier geht’s zum Südtirol Special Teil II.
Hier geht’s zum Südtirol Special Teil III.