Kategorie: Fernweh
Nach unserem ersten ausgedehnten Frühstück in der Villa Christilla in Saint-Lunaire haben wir uns erstmal entspannt im Garten niedergelassen und die Sonnenstrahlen genossen. Bernard gesellte sich zu uns und brachte ein kühles Blondes vorbei. Wir hatten wohlgemerkt gerade mal 11.30 Uhr. Was soll’s, wir hatten Urlaub! Beiläufig fragte Bernard, wo denn unsere nächste Unterkunft sei. Wir erklärten ihm, dass wir bis jetzt nur bei ihm vorgebucht hatten und wir alles weitere spontan entscheiden würden.
Schließlich haben wir ja noch 3 Tage Zeit uns Gedanken über die nächste Anlaufstelle zu machen. Was, wir haben über Himmelfahrt noch nichts gebucht??? Bernard sah uns besorgt an und meinte, dass ganz Frankreich über die Feiertage wegfährt und wir garantiert keine Unterkunft mehr finden würden.
Hm, dachte ich mir, so schwer kann das doch nicht sein. Naja, notfalls könnten wir ja auf die Kanalinsel fahren, die da zu Großbritannien gehören, aber schön wäre es da nicht. Ja ja, die Franzosen mit ihrem Nationalstolz. Wir wollten trotzdem nichts unversucht lassen …
Yippieee, es geht los mit dem Bretagne Special Teil I – Saint-Lunaire! Ich freue mich selber so, weil jetzt bei mir ganz viele schöne Erinnerungen hochkommen. Irgendwie ist es doch toll, wenn man einen Blog schreibt und die ganze Reise quasi noch mal wieder miterleben darf. Früher habe ich zwar auch schon immer unendlich viele Fotos geschossen, aber diese dann meistens nur 1 – 2 Mal nach dem Urlaub angeschaut und vielleicht noch ein paar Freunden und der Familie gezeigt und das wars. Nix aufgeschrieben usw. Dieses Mal habe ich mir extra gleich am Anfang der Reise in der Bretagne ein kleines, aber feines Notizbuch gekauft und jeden Abend (manchmal sogar schon tagsüber) alles niedergeschrieben, was wir schönes erlebt haben, wo wir übernachtet haben, wen wir nettes kennengelernt haben und wo wir lecker gespeist haben. Das ist toll, sage ich Euch. Meistens vergisst man über die Jahre ja doch die ein oder andere Sache, an die man sich eigentlich gerne erinnert hätte.
Seit ein paar Jahren schon bin ich davon abgekommen Pauschalreisen zu buchen. Ja, für einen Badeurlaub vielleicht, aber nicht für eine Rundreise. Ich liebe das spontane am Reisen, dort länger zu bleiben, wo es einem gefällt und dort kürzer, wo man es nicht so gerne mag. Ich kann mich noch gut an unsere Kalifornien-Rundreise erinnern, wo jeder Tag vorgeplant war und man manchmal gerne noch etwas länger geblieben wäre. Würde ich so nie wieder machen, obwohl die Reise ansich ein Traum war! Glaubt mir, man findet immer und überall eine Unterkunft, selbst in der Hochsaison auf Sardinien mit gefühlt 10.000.000 Italienern, die dort im Sommer ihren Urlaub verbringen. Aber ich schweife ab… In den nächsten Wochen geht es nicht um Amerika oder Italien, sondern um das wunderschöne Fleckchen Erde – die Bretagne und ein kleiner Teil der Normandie.
Ich habe vergessen zu sagen, dass ich die erste Unterkunft immer im voraus buche, vor allem wenn man eine lange Anreise hat und Abends kaputt von der langen Autofahrt oder dem langen Flug irgendwo ankommt. So auch dieses Mal. Wir haben uns entschlossen im Osten der Bretagne zu beginnen, genauer gesagt in der Ecke von Saint-Malo. Eine Freundin von mir (Vielen lieben Dank Katja – ich glaube Du wartest schon ganz sehnsüchtig!) hat mir diesen Ort empfohlen sowie auch Mimi Thorisson (Ich liebe ihren Blog!). Also haben wir bei Tripadvisor geschaut, ob es eine nette Unterkunft rund um Saint-Malo gibt. Und die gab es! Vielleicht sogar die schönste, netteste, herzlichste Unterkunft, die wir während unserer Reise hatten: Villa Christilla in Saint-Lunaire! Hier passte einfach alles. Als wir ankamen, wurden wir herzlich von den Besitzern Christilla & Bernard begrüßt und in unser Traum-Zimmer „La Chambre Surcouf“, direkt unter dem Dach, begleitet. Wow, wir waren sprachlos. Ein riesiges Zimmer, in weiß gehalten mit einer Backsteinwand am Kopfende, alten Holzdielen, hier und da ein antikes Möbelstück, liebevolle Accessoires und ein kleines, süßes Bad, in den Raum integriert, lag vor uns. Christilla erzählte mir später, dass sie die komplette Villa selbst eingerichtet hatte. Großes Kompliment dafür! …
Leider nur eine Nacht in Gent. Auf unserem Weg in die Bretagne haben wir uns entschieden nicht die knapp 1.300 km durchzufahren, sondern irgendwo auf der Hälfte einen Stopp einzulegen. Erst haben wir an Brügge gedacht. Das wäre aber ein kleiner Umweg gewesen. Also haben wir uns letztendlich für die belgische Stadt Gent entschieden.
Und haben es nicht bereut. Ich muss sagen, hier kann man sehr gut ein ganzes Wochenende verbringen. Beim reinfahren in die Stadt haben wir erst gedacht „War das die richtige Entscheidung?“, da uns einige unschöne Hochhäuser ins Auge gesprungen sind, aber nach Ankunft in der Altstadt war dieser Gedanke ganz schnell verflogen.
Übernachtet haben wir im Hotel NH Gent Belfort, welches direkt in der Genter City liegt. Man erreicht schnell alles zu Fuß. Für uns perfekt, da wir nur noch den Nachmittag und Abend zur Verfügung hatten. Die Zimmer sind modern eingerichtet und es gibt eine Tiefgarage, welche allerdings bis fast auf den letzten Platz belegt war, als wir ankamen. Ansonsten ist das Hotel nichts Besonderes. Das Frühstück, welches wir extra dazugebucht hatten, kann man auch gut und gerne weglassen und lieber irgendwo in einem der nahegelegenen Cafés frühstücken gehen. …
Ich kann es kaum glauben, seit 2 Wochen sind wir nun schon aus dem schönen Potsdam zurück. Die Zeit rennt… Aber umso mehr wächst die Vorfreude auf die Bretagne. Die erste Übernachtung in Gent, quasi ein Zwischenstopp, und die ersten Nächte in der Nähe von St. Malo sind gebucht. Wir haben uns eine wunderschöne Villa ausgesucht und ich bin schon sooo gespannt! Nun aber erstmal zum 3. und letzten Teil des Potsdam Specials.
Am vorletzten Tag unseres Potsdam Kurztrips hat es uns an den Schwielowsee verschlagen, weil wir eigentlich dem japanischen Bonsaigarten in Ferch einen Besuch abstatten wollten. Davon hatte ich auf einem Flyer gelesen, der in Postdam auslag. Aber dieser hatte nun gerade an dem Dienstag nicht geöffnet, da dort das ganze Osterwochenende Sonderveranstaltungen stattgefunden haben und der eigentlich freie Montag auf den Dienstag verschoben wurde.
Aber genau dann, wenn solche unvorsehbaren Dinge geschehen, passiert meistens noch etwas viel besseres. Kennt ihr das? Wir sind also einfach spontan weitergefahren und zufällig am Schloss Caputh vorbeigekommen. Es liegt inmitten einer grünen Wiese, die mit Hundeblumen übersäht war. Sooo schön! …
Nachdem wir beim Potsdam Special (Teil I) das Holländerviertel unter die Lupe genommen haben, widmen wir uns heute dem Park Sanssouci, der nur einen Katzensprung von unserer Unterkunft entfernt war. Erst aber einmal haben wir uns zu einem Brunch im Wiener, direkt gegenüber vom Brandenburger Tor, niedergelassen. Ja, auch Potsdam hat ein Brandenburger Tor. Dafür braucht man nicht extra nach Berlin fahren.
Das Wiener liegt sehr zentral in der City. Man kann dort ganz gut brunchen gehen, es ist aber auch nichts Besonderes. Nachdem wir uns gestärkt und gefühlt alle Spatzen von Potsdam versorgt hatten, ging es weiter zum Park Sanssouci.
Bevor wir das beeindruckende Schloss sehen konnten, kamen wir an diesem süßen, gelben Haus, mit Flieder bewachsen, vorbei. Es muss nicht immer ein Schloss sein, dieses Häuschen würde mir auch schon reichen. Ich bin ja bescheiden. …
Hach, war das schön! Seid ihr schon mal in Potsdam gewesen? Ich hätte nicht gedacht, dass diese Stadt mich so verzaubert. Selbst der Lieblingsmann könnte sich vorstellen hierher zu ziehen. Nein, keine Angst, wir verlassen unser schönes Hamburg nicht, aber Potsdam wäre wirklich eine sehr gute Alternative. Da muss man mal gewesen sein!
Da ich immer auf der Suche nach stylischen Unterkünften bin, habe ich mich für das Apartment Studio 44 entschieden. Modern und hell eingerichtet, haben mich die Bilder gleich angesprochen und wir wurden auch vor Ort nicht enttäuscht. Das Studio 44 mit ca. 30 qm reicht vollkommen für einen Kurztrip aus und liegt sehr zentral.
Durch die zum Apartment gehörigen Fahrräder ist man ruck zuck am Schloss Sancoussi oder im Hölländischen Viertel. Zudem gibt es kostenlosen W-LAN-Zugang. Wirklich einziges Manko ist die Einfachverglasung der Fenster. Da die Wohnung direkt an einer gut befahrenen Straße liegt, wo u.a. auch die Straßenbahn entläng fährt, sollte man keinen leichten Schlaf haben. …