Bretagne Special Teil VI – Côte de Granit Rose
Heute, im Bretagne Special Teil VI – Côte de Granit Rose, nehme ich Euch mit auf einen Ausflug an die wunderschöne Côte de Granit Rose, die Rosengranit-Küste, die sich im Norden der Bretagne befindet. Nach einem guten Frühstück in unserer Unterkunft Manoir de L’isle mit leckerem Baguette, frischen Croissants und selbstgemachter Marmelade starteten wir den Tag bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Falls Ihr Euch erinnern könnt war der Tag zuvor mit Wolken übersäht und auch der Regen gab sein Bestes. Da man in der Bretagne nie genau weiß wie das Wetter am nächsten Tag sein wird, freuten wir uns umso mehr über diesen schönen Tag, der perfekt für einen Ausflug an die Côte de Granit Rose war.
Dieser Küstenabschnitt liegt zwischen Trébeurden und Paimpol, ganz oben im hohen Norden und ist bekannt für seine bizzarren Felsformationen aus rötlichem Granit, die sich über 350 Millionen Jahre durch Wind und Wasser gebildet haben. Wir haben uns entschieden nicht die im Reiseführer empfohlene Küstenstrasse Corniche Bretonne zu nehmen, die ca. 30 km zwischen Perros-Guirec und Trébeurden verläuft und oft mit schaulustigen Automobilisten belegt ist, sondern fernab davon in die östliche Richtung zum La Pointe du Château zu fahren. So ging es von Ploumilliau aus über Lannion Richtung Perros-Guirec, wo wir dann östlich auf die Route de Perros (D6) gefahren sind. In Louannec führt die Route de Nantouar weiter an der Küste entlang und bietet tolle Aussichten! Ab Trévélern sind wir der D38 gefolgt, die uns bis nach Port Blanc geführt hat.
Hier startete unser erstes Abenteuer. Und zwar war bei google maps in der Bucht Anse de Pellinec eine Straße mitten im Meer eingezeichnet. Hm, da schauen wir doch mal vorbei, haben wir uns gedacht. Wird wahrscheinlich eine Brücke sein, die übers Meer führt. Tja, falsch gedacht! Es gab keine Brücke, dafür ein „Straße“ die mitten im Wasser auf die andere Seite führte, natürlich nur bei Ebbe. Hach, hatten wir mal wieder Glück, dass gerade Ebbe war. Etwas holprig auf der anderen Seite angekommen, empfanden wir das schon als totales Highlight!
Aber weit gefehlt, das sollte noch folgen, nämlich im süßen Ort Buguèlès, den wir als nächstes ansteuerten. Nördlich von dem Örtchen sollte sich laut google maps die Insel Île Balanec befinden zu der auch wieder eine Straße führte mitten durchs Meer. Wir waren schon gespannt, was uns dieses Mal erwarten würde und staunten nicht schlecht, als wir ankamen. Die Insel liegt bei Ebbe tatsächlich auf dem Trockenen und ist mit dem Auto mehr oder weniger befahrbar. Das heißt die Bewohner müssen sich hier nach den Gezeiten richten, um einkaufen zu fahren. Stelle ich mir interessant vor. Naja, Boote gibt es ja notfalls auch noch.
Die Neugier packte uns und wir fuhren entlang der „Straße“ Richtung eines Walls, hinter dem sich das Meer vermuten ließ. Kennt ihr diese Spannung, wenn man nicht weiß, was einen erwartet und dann so umgehauen wird, dass es einem die Sprache verschlägt? So erging es mir in dem Moment, in dem ich auf den Wall kletterte und auf der anderen Seite das Meer vor mir lag, so unbeschreiblich schön! Keine Menschenseele weit und breit, nur der Wind, dieser Ausblick und ich. Überall ragten Felsen aus dem Meer heraus und ich war einfach nur sprachlos, was hier Mutter Natur in die Welt gesetzt hat. Falls ihr jemals in die Bretagne fahren solltest, besucht bitte diese kleine Insel!
Jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass es mit einer der schönsten Flecken in der Bretagne ist, die wir während unseres Urlaubs gesehen haben. Als nächstes steuerten wir ein kleines Strand-Restaurant an, welches uns Jean-Michel vom Manoir de L’isle empfohlen hatte: Le Gouermel! Dieses liegt an einer Küstenstraße mit tollem Blick auf die Bucht Anse de Gouermel und sah sehr einladend aus. Leider kamen wir gerade an, als es schließen wollte und somit konnten wir es nicht testen. Laut der Bewertungen bei Google ist es aber absolut empfehlenswert.
Nun war es nur noch einen Katzensprung zum Pointe du Château. Dort ging es schon etwas touristischer zu. Es gab einen großen Parkplatz, wo man seinen Wagen abstellen konnte und weiter zu Fuß die vielen kleinen Wanderwege nutzen konnte, um die Gegend zu erkunden. Auch hier ragten die bizarren Felsformationen an jeder Ecke aus dem Meer und zeigten sich an diesem wunderschönen Tag von ihrer schönsten Seite. Ein tolles Fleckchen Erde diese Côte de Granit Rose und ein unbedingtes Muss für jeden Bretagne-Urlauber! Wer gut zu Fuß ist, kann sich hier einige Stunden aufhalten und durch die Natur wandern, die Ausblicke genießen, sich auf den Wiesen sonnen.
Für uns hieß es nun langsam den Heimweg anzutreten. Dieses Mal sind wir auf der Landstraße (D31) zurückgefahren, wo sich einige schöne Ausblicke auf Artischocken-Felder erhaschen ließen. Ich hatte diese Pflanze vorher noch nie irgendwo angebaut gesehen und freute mich umso mehr. Abends waren wir noch im Restaurant Le Coste Mor in Ploumanac’h essen. Die Aussicht auf die Bucht war toll und für einen Drink kann man hier auch gut verweilen, allerdings hat uns das Essen nicht umgehauen. Der Ort ansich ist eher ein Touristenort mit vielen kleinen Souvenierläden.
Beim nächsten Bretagne Special geht es Richtung Westen nach Lagonna-Daoulas, wo wir in einem altertümlichen Château übernachtet haben, in dem es ein exquisites Frühstück gab. Außerdem zeige ich Euch die Halbinsel Crozon.
Nadine
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