Bretagne Special Teil X – Halbinsel Quiberon, Auray & Golf von Morbihan

Wie versprochen geht es nun endlich weiter mit dem Bretagne Special Teil X – Halbinsel Quiberon, Auray & Golf von Morbihan. Ich kann es kaum glauben, aber genau vor einem Jahr haben wir uns auf den Weg zu diesem wunderschönen Fleckchen Erde gemacht. Und wisst ihr was, am liebsten würde ich sofort die Koffer packen und losdüsen. Aber das Schöne ist ja, dass ich aufgrund meiner Berichte immer wieder in Erinnerungen schwelgen darf. Und hätte ich nicht damals alle unsere Erlebnisse, Unterkünfte und Restaurants in mein kleines Büchlein geschrieben, wüsste ich wahrscheinlich nur noch die Hälfte.

Könnt ihr euch noch erinnern, beim letzten Bretagne Special haben wir unsere neue Unterkunft, ein kleines süßes Hotel in Saint-Philibert bezogen und haben der Stadt Vannes einen Besuch abgestattet. Nun wurde es auch langsam wieder Zeit, nach einer neuen Unterkunft zu schauen, da wir diese ganze Reise ja spontan organisiert hatten. Die Feiertage um Himmelfahrt und Pfingsten kamen uns nicht zugute, denn zu diesem Zeitpunkt nehmen auch die Franzosen gerne ein paar Tage Urlaub. Nach einiger Zeit Internetrecherche und zahlreichen Telefonaten, haben wir letztendlich eine Unterkunft auf der nahe gelegenen Insel Belle-Île gefunden und buchten dort direkt 3 Nächte. 

Wir haben uns entschlossen unser Auto mit auf die Insel zu nehmen und sind somit nach Quiberon gefahren, um ein Ticket für den übernächsten Tag zu buchen. Quiberon ist Hafenstadt, Halbinsel und Kanton zugleich. Früher war Quiberon eine Insel. Als aber im 11. Jahrhundert durch das Abholzen von Wäldern Sand freigesetzt wurde, bildete sich durch Wind und Meeresströmung eine Landbrücke, die nun mit dem Auto befahrbar ist. 

Das Besondere an Quiberon ist ihre Vielfalt, da die eine Seite sehr ruhig dem Festland zugewandt ist und die andere Seite wild durch den Atlantik geprägt wird. Dort befindet sich auch die Côte Sauvage mit kleinen Sandstränden und felsigen Buchten, an denen jedoch Badeverbot herrscht. Wer sein Auto stehen lassen möchte, findet kleine Wanderwege, auf denen man zu fuß die wunderschöne und raue Landschaft genießen kann. Die Kleinstadt Quiberon selbst hat einen kleinen und niedlichen Ortskern mit ein paar Geschäften und Souvenirläden, die zum Bummeln einladen. Auch der La Grande Plage, der große Strand, befindet sich direkt neben der City, wo u.a. auch die Fähren abfahren.

Am frühen Abend sind wir nach Auray gefahren, einer süßen Kleinstadt, nicht weit von unserer Unterkunft entfernt. Auray liegt an beiden Ufern des gleichnamigen Flusses, der hier seinen Namen annimmt. Schon als wir einen Parkplatz gesucht haben, war ich ganz verzaubert von dem kleinen Hafen, der sich entlang des Auray schlängelt. Durch das Hafenviertel mit seinen kleinen Gassen gelangt man zu einem Platz mit einigen Restaurants, Bars und Crêperien.

Reserviert zum Abendessen hatten wir im Restaurant Le Chasse Marée, welches direkten Blick auf den Fluss bietet. Hier haben wir den besten Platz am Fenster zugewiesen bekommen und konnten die Abendsonne genießen. Dadurch, dass noch Nebensaison war, hatten andere Restaurants geschlossen, was dem Le Chasse Marée zugutekam, denn nach und nach waren alle Plätze belegt. Als Vorspeise hatten wir Muscheln mit Pesto und Carpaccio. Beides sehr lecker! 

Der Lieblingsmann wählte als Hauptspeise ein Steak mit Pfeffersauce, Salat und Pommes. Die Sauce war ein Traum, aber das Fleisch war leider etwas zäh. Wir mussten während unseres Bretagne Urlaubes feststellen, dass die Franzosen es nicht so mit Steak haben. Also lieber etwas anderes bestellen. Ich hatte asiatisch marinierte Hähnchenspieße mit Gemüse und Kartoffelpüree, die sehr lecker waren! 

An unserem letzten Tag in der Bucht von Quiberon machten wir einen Ausflug in den nahe gelegenen Golf von Morbihan, ein inselreiches Binnenmeer, das über eine schmale Passage mit dem Atlantik verbunden ist und somit salzwasserhaltig ist. Ein Drittel der Fläche ist nur bei Flut mit Wasser bedeckt und liegt, wie hier unten auf dem Bild zu sehen ist, bei Ebbe trocken. Im Golf von Morbihan befinden sich zahlreiche Inseln, u.a. die Île aux Moines und die Île d’Arz, wovon die Erstere die schönere sein soll.

Auf unserem Weg nach Arzon haben wir einen Zwischenstopp in Sarzeau eingelegt, wo gerade Wochenmarkt war. Wir mussten uns allerdings etwas beeilen, denn dieser sollte zwischen 12 und 13 Uhr schließen. Also schnell ein frisches Baguette geholt und vom Fleischstand nebenan mit frisch geröstetem Schweinefleisch belegen lassen. Yumiiiee!! Als Nachspeise gab es endlich mal wieder einen Crêpe mit Nutella. Der Ort Sarzeau ist klein und niedlich mit einigen Geschäften, die zum Shoppen einladen. Aber leider nicht während der Mittagszeit. Dann haben die Geschäfte oft geschlossen. Also sind wir weiter auf einer malerischen Landstraße, die immer mal wieder den Blick auf den Golf von Morbihan freigab, nach Arzon und zum Port Navalo gefahren.

Dort haben wir die Aussicht auf den Hafen genossen und entspannt. Auf dem Rückweg nach Saint Philibert haben wir halt bei einem großen Supermarkt gemacht und für den Abend Baguette, Käse, Meeresfrüchtesalat, Scampi, Wein und Cidre eingekauft. Schließlich wollten wir unseren letzten Abend entspannt auf unserem Balkon verbringen und die Aussicht auf unsere kleine Bucht genießen. Dem wunderschönen Sonnenuntergang sei Dank, dass wir Saint Philibert in guter Erinnerung behalten haben.

Ich freue mich, euch beim nächsten Mal von der „schönen Insel“ berichten zu dürfen, die ihrem Namen alle Ehre macht.

Nadine

Hier geht’s zum Bretagne-Special Teil I.

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