Darß Special Teil III – Wanderung an der Steilküste nach Wustrow

Aufgrund unseres Umzugs habe ich das Darß Special in letzter Zeit etwas vernachlässigt, aber heute geht es weiter, und zwar mit einer Wanderung an der Steilküste nach Wustrow. An diesem besagten Tag sind der Lieblingsmann und unsere Freunde mit der kleinen Judith in das Meeresmuseum nach Stralsund gefahren. Ich aber wollte lieber die Natur draußen genießen und hatte schon Sehnsucht nach meinen geliebten Wanderschuhen*. So habe ich mir diese geschnappt und bin bewaffnet mit meiner Kamera von unserem Seehaus Richtung Meer gelaufen. Mein Ziel war Wustrow. Da ich ungern zweimal denselben Weg gehe, habe ich mich für den Hinweg entschieden, den Weg oberhalb der Steilküste zu nehmen.

Von dort aus hat man teilweise schöne Aussichten aufs Meer und kann der Brombeere, Holunderbeere und Hagebutte Guten Tag sagen. Ein Teil des Weges führt an einem Feld entlang, aber zwischendurch gibt es immer mal wieder kleine Stichwege, die zu den Gipfeln der Steilküste führen. Höhenangst sollte man hier nicht haben. Da die meisten Menschen immer dem Hauptweg folgen, ist man auf den Querverbindungen quasi alleine. Ich kämpfe mich da immer gerne durchs Gebüsch, auch wenn es mal piekt. Die Ruhe und der Ausblick sind es wert.

Auf halbem Weg zwischen Ahrenshoop und Wustrow befindet sich eine Stahltreppe, auf der man hinunter zum Strand gelangt. Ich habe meine Reise allerdings oben fortgesetzt. Nach bestimmt 2 Stunden (aufgehalten durch die vielen Fotomotive, wahrscheinlich benötigt man nur 45 Minuten für die rund 2 Kilometer) bin ich an der Seebrücke Wustrow angekommen. Dort habe ich mir im Strandrestaurant Swantewit einen sehr leckeren Mohnkuchen und einen Milchkaffee genehmigt. Die frechen Spatzen waren nicht weniger angetan von meinem Kuchen als ich. Von der Terrasse des Restaurants hat man einen schönen Blick auf die Seebrücke und das bunte Treiben.

Gestärkt ging es nun zurück entlang des Strandes, ohne zu Wissen, dass mir später noch ein kleines Hindernis im Wege stehen würde. Als ich näher zu den Buhnen (Reihen von Pfählen aus Holz, die bewirken, dass uferparallele Strömungen in ihrer Strömungsgeschwindigkeit soweit vermindert werden, dass keine Sanderosion stattfindet und stattdessen der Bodensatz angesammelt wird) kam, war es an der Zeit, mal wieder meinen Graufilter auszupacken. So sind auch heute wieder 2 Bilder dabei, die mit dem Filter entstanden sind. Ich mag es, wenn das Meer auf den Bildern verschwimmt und wie gemalt aussieht. Der dunkle Filter bewirkt, dass man bei Tageslicht länger belichten kann und die Kamera somit mehr Bildinformationen einsammelt. Und da sich das Meer bewegt entsteht ein Wisch- oder Fließeffekt. Besonders toll wirkt dieser Effekt bei Wasserfällen.

Je näher ich nun zur Steilküste kam, umso schmaler wurde der Steinstrand. In der Ferne sah ich schon Menschen wieder umkehren. Oh nein, nicht wieder den ganzen Weg zurück nach Wustrow! Kurz vor der Stahltreppe konnte ich es dann auch sehen: das Wasser ging ein kurzes Stück quasi direkt bis an die Felswand. Ein Mann, der mit seiner Frau hinter mir ging, sagte „Mut zur Lücke und den richtigen Moment abpassen“. Ha ha, das war einfacher gesagt als getan. Nach 2 – 3 Minuten schaffte ich es aber dann und passt einen wirklich sehr kurzen Moment ab, in dem das Wasser kurzzeitig zurückging, sprang auf den nassen Sand und dann wieder auf den nächsten Stein. Auch diesen Test hatten meine Wanderschuhe bestanden. Trotz Nässe drang nichts ins Innere der Schuhe hinein. Yeah!

Der restliche Weg war sehr entspannt. Keine Menschenseele mehr weit und breit. Nur das Meer, die Natur und ich! An diese Stille erinnere ich mich gerne zurück. Und ich überlege gerade, ob ich mir nicht eines der Buhnenbilder in meinem neuen Büro aufhänge. Dort sieht es nämlich noch etwas kahl an den Wänden aus. Findet ihr nicht auch, dass das Meer etwas Beruhigendes hat?

Beim nächsten Darß Special nehme ich euch mit zum Leuchtturm Darßer Ort, zu dem wir eine Fahrradtour unternommen haben. Außerdem gibt es ein paar Bilder vom wunderschönen Weststrand.

Nadine

*Affilatelink

Hier geht’s zum Darß Special Teil I – Seehaus Ahrenshoop
Hier geht’s zum Darß Special Teil II – Ostseebad Ahrenshoop