Käsespätzle + Buchvorstellung „Deutscher Wein und deutsche Küche“
Ich gebe zu, ich bin keine große Weinexpertin. Ja, trinken tue ich ihn gerne, jetzt im Winter lieber Roten und im Sommer lieber Weißen. Und ich kann sagen, ob mir ein Wein gefällt, ob er rund im Abgang ist oder nicht. Aber wirkliches Hintergrundwissen über die verschiedenen Weine besitze ich nicht. Umso mehr war ich auf das Buch „Deutscher Wein und deutsche Küche“ aus dem Callwey Verlag* gespannt, welches dieses Jahr im Herbst erschienen ist. Die bekannte Sommelière und Weinautorin Paula Bosch hat zusammen mit dem Sternekoch Tim Raue ein Buch entwickelt, das sich mit deutschen Weinen und deutscher Küche auseinandersetzt. Mit 325 Seiten ein Wälzer, in dem 100 Winzer und ihre Weine vorgestellt werden. Unterteilt sind die 1. zwei Drittel des Buches nach den Weinanbaugebieten Baden, Franken, Mosel, Nahe, Pfalz, Saale-Unstrut, Sachsen, um nur einige zu nennen. In dem jeweiligen Einleitungstext geht Paula Bosch auf das Anbaugebiet und seine Geschichte ein, beschreibt die Landschaft mit ihren Vorteilen, nennt aber auch die Nachteile beim Namen. Zu jedem Anbaugebiet stellt sie diverse Winzer vor. Auch hier wird auf die Geschichte des jeweiligen Winzerbetriebes eingegangen. Nicht selten kennt die ausgezeichnete Sommelière die Winzer persönlich. Eine präzise Vorstellung von 2 – 5 verschiedenen Weinen runden das Portfolio ab.
Im nächsten Kapitel werden die Rebsorten im Einzelnen behandelt, unterteilt nach Rebsorten weiss und Rebsorten rot. Dabei geht Paula Bosch näher auf die Rebsorten und dessen Herkunft ein. Auch gibt sie passende Speisetipps. Im letzten Drittel von „Deutscher Wein und deutsche Küche“ widmet sich Sternkoch Tim Raue den kulinarischen Hochgenüssen. Hier wird deutsche Küche neu interpretiert. Typisch deutsche Gerichte wie Königsberger Klopse, Leipziger Allerlei, Rheinischer Sauerbraten oder Rote Grütze kommen mit neuen Raffinessen daher. Immer schön angerichtet. Zu jedem Gericht gibt es „Paulas Tipp“, in dem sie einen passenden Wein vorstellt. Mir fiel die Entscheidung bei dieser tollen Rezepteauswahl nicht leicht, letztendlich habe ich mich aber entschieden „Spätzle & Mängisch“ nachzukochen. Mängisch ist ein Rohmlich-Bergkäse aus dem Allgäu. Nachdem ich diesen aber in Hamburg nicht bekommen habe, entschied ich mich für einen anderen kräftigen Bergkäse. Die frischen Preiselbeeren habe ich durch Getrocknete ersetzt und den frischen grünen Thaipfeffer durch frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer. Trotz dieser kleinen Abwandlung des Gerichtes waren der Lieblingsmann und ich begeistert von diesen Käsespätzle! Der Geschmack war grandios, die gedünsteten Schalotten (davon habe ich gleich etwas mehr gemacht, als im Rezept stand) sowie die getrockneten Preiselbeeren und die Frühlingszwiebeln rundeten dieses Gericht perfekt ab. Ich freue mich schon sehr darauf, weitere Mahlzeiten aus diesem Buch nachzukochen.
ZUTATEN KÄSESPÄTZLE (4 PERSONEN):
500 g Mehl gesiebt
6 Eier
200 ml Milch
20 g Butter
Salz
Butter zum Anbraten
2 Frühlingszwiebeln
120 g Schalotten
40 g Butter
120 g kräftiger Bergkäse, gerieben (z.B. Mängisch)
40 g frische Preiselbeeren (Alternativ: getrocknete Preiselbeeren)
frisch gemahlener Pfeffer
ZUBEREITUNG:
Mehl, Eier, Milch, Butter und 1 TL Salz zu einem glatten Teig verrühren und so lange schlagen, bis der Teig blasen wirft. 20 Minuten ruhen lassen. Währenddessen die Frühlingszwiebeln waschen, putzen und längs halbieren. Diese Hälften noch einmal halbieren und nun alles zusammen quer halbieren oder dritteln, sodass ihr kleine Streifen erhaltet. Schalotten schälen und in Ringe schneiden. 30 g Butter in einer Pfanne erhitzen und die Schalotten bei kleiner Hitze glasig schwitzen. Zum Schluss leicht salzen und warmhalten. Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Den Teig für die Spätzle auf ein großes Brett geben und nun mit einem Messer schnell nacheinander kleine Streifen in das leicht kochende Salzwasser geben. Natürlich kann man auch eine Spätzlepresse zur Hilfe nehmen. Sobald die Spätzle an der Wasseroberfläche schwimmen, mit einer Schaumkelle herausnehmen und kurz in Eiswasser abschrecken. Ich habe die Spätzle in 3 Portionen gekocht. Nun etwas Butter in einer großen Pfanne erhitzen und die Spätzle hellbraun anbraten. Zügig auf Tellern mit den Schalotten, Frühlingszwiebeln und Preiselbeeren anrichten, den Käse darüberstreuen und mit frisch gemahlenem Pfeffer würzen.
Lasst’s euch schmecken!
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Fazit: ein tolles & informatives Buch mit vielen Informationen zu deutschen Weinen, Winzern und deren Geschichte. Deutsche Speisen, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Allerdings sollte man bei den Gerichten Kochvorkenntnisse besitzen und auch vor aufwendigen Rezepten mit teilweise ausgefallenen Zutaten nicht zurückschrecken.
Paula Bosch und Tim Raue DEUTSCHER WEIN UND DEUTSCHE KÜCHE gebunden 2015, 325 Seiten Größe: 25,5 x 3,2 x 28,7 cm € [D] 39,95 ISBN: 978-3766721747 |
Vielen Dank an den Callwey Verlag*, der mir dieses Buch für diese Rezension zur Verfügung gestellt hat.
Probiert unbedingt diese Käsespätzle!
Nadine
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Oh nein, jetzt habe ich Hunger und wie! Ich mag Käsespätzle richtig gerne und ständig denke ich,
dass ich die mal (wieder) machen muss. Und dann vegesse ich es wieder ein Weilchen…
Mit Preiselbeeren habe ich sie noch nie gesehen, kann es mir aber sehr gut vortsellen.
Und das Buch klingt ebenfalls sehr interessant (ein bißchen Weinbildung würde mir auch nicht schaden ;-))
Liebe Grüße
Jutta
Juhuuu, Ziel erreicht! ;))
Die waren super lecker Jutta, besonders mit den gedünsteten Schalotten, den Preiselbeeren und den Frühlingszwiebeln.
Liebe Grüße,
Nadine
Du hast Spätzle selbst gemacht! Der Waaahnsinn! War das nicht schwierig und viel Arbeit?? Also mich graust es ja davor, obwohl ich es eigentlich immer mal ausprobieren will. Denn ich liebe Spätzle. Du glaubst gar nicht, wie mir gerade das Wasser im Munde zusammen läuft… ich hab eh gerade Hunger bis zum geht nicht mehr, hahahaha… immer ne hervorragende Idee, in so einem Zustand zu gucken, was es bei meinen lieben Kollegen so Neues gibt ;-)
Berichte doch bitte mal,w ie du so den Aufwand einschätzt. Du weißt ja, ich mag es gerne schnell und bequem in der Küche, hihihihihi…
Aber suuuper lecker! Boaaah Hunger jetzt… ich muss was essen….
Hab noch einen schönen Abend, meine Liebe!
Liebste Grüße
Katja
Na logo Katja! ;) Also ich finde das ehrlich gesagt gar nicht schwer. Den Teig zusammenrühren geht schnell und dann einfach ins Wasser schaben ist auch nicht sehr aufwendig. Man will ja keinen Schönheitspreis damit gewinnen. Also mir war jetzt nicht so wichtig, dass die alle so akkurat werden.
Ich würde sagen, probier es einfach mal aus. Es lohnt sich wirklich, auch die Kombination mit den gedünsteten Schalotten, frischen Frühlingszwiebeln und den Preiselbeeren. War total begeistert! Oder du kommst mal eben zum Spätzleessen vorbei ;).
Dann iss mal fix was. Nicht, dass du vom Stamm fällst ;)).
Hab du auch noch einen schönen Abend!
Liebe Grüße,
Nadine